Welt-Übersetzer-Tag

Hl. Hieronymus

Vor genau zwanzig Jahren rief der Weltverband der Übersetzer FIT (Fédération International des Traducteurs) den 30. September, Gedenktag des heiligen Hieronymus, zum Weltübersetzertag aus.

Originaltexte als Grundlage
Auch wenn der heilige Hieronymus bereits im Jahr 420 n.Chr. starb, verbindet ihn sehr viel mit den Übersetzern heute. Er übersetzte die Bibel in eine Form der lateinischen Sprache, die dem Sprechlatein seiner Zeit nahe kam. Bis zu diesem Zeitpunkt lag sie nur in griechischer Übersetzung und meist hebräischen Originaltexten vor. Hieronymus‘ großes Werk, die Vulgata, war über viele Jahrhunderte die offizielle Fassung der Bibel in der römischen Kirche. Geradezu modern mutet dabei der Arbeitsansatz von Hieronymus an, für seine Übersetzung, wo möglich, auf die Urfassung der Texte zurückzugreifen. Denn gerade die Übersetzung von einer Übersetzung kann Quelle von Missverständnissen und Fehlinterpretationen sein.

Wort-für-Wort versus freie Übersetzung
Und einem weiteren grundsätzlichen Problem der Übersetzung musste sich auch Hieronymus stellen. Wie frei darf man übersetzen beziehungsweise wie nah am Original muss man bleiben? Als gewissenhafter Übersetzer legte Hieronymus für seine Arbeit Kriterien fest, die sowohl die Lesbarkeit der Übersetzung als auch die Unverfälschtheit der spirituellen Inhalte der Texte mit einbezogen.

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