„Back the Bid“ – als ich 2005 London besuchte, war dieser Spruch praktisch allgegenwärtig. Die Stadt bereitete sich auf ihre Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012 vor und bat die Bevölkerung, sie dabei zu unterstützen. Ein begeisternder Werbeslogan, für den ich mir immer wieder eine ebenso knappe Übersetzung überlegt habe – aber so knapp auf den Punkt gebracht ist das im Deutschen kaum möglich.
Mittlerweile hat London den Zuschlag erhalten, und was damals noch so weit weg schien, ist Realität geworden. Auf einem ehemaligen Industriegelände im Osten Londons entstand ein weitläufiger Olympiapark mit vielen neuen Sportarenen. Und auch für mich als Fachübersetzerin im Bereich Architektur gab es einige Aufsätze zu den neuen Bauten zu übersetzen.
Das Besondere der Planungen in London ist der Versuch, eine gewisse Nachhaltigkeit von Anfang an in die Überlegungen mit einzubeziehen. So wird das Olympische Schwimmstadion von Zaha Hadid, mit extra Zuschauerrängen während der Spiele, zurückgebaut und als Schwimmbad für den Stadtteil dienen. Bei dem temporären Bau der Basketballarena von Wilkinson Eyre Architects kann zwei Drittel wiederverwendet oder recycelt werden. Und auch das große Olympiastadion vom Stadionspezialisten Populous und Büro Happold sollte nach den ursprünglichen Planungen von 80.000 Sitzplätzen auf 25.000 Plätze zurückgebaut werden. Mittlerweile würden aber auch gerne zwei Fußballvereine das Stadion weiter nutzen. Es bleibt also spannend, wie es mit der Olympia-Architektur in London weitergeht.