In die Zukunft geblickt

ZukunftSeit Kurzem ist das Thema für den nächsten Kongress des Weltverbandes der Übersetzer und Dolmetscher (FIT) bekannt. 2017 wird sich die Branche im australischen Brisbane auf internationaler Ebene unter dem Motto „Disruption and Diversification“ treffen. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen soll es dann um die Entwicklungen gehen, die den Übersetzer- und Dolmetscherberuf nachhaltig verändern könnten, sowie um die Möglichkeiten, als individueller Dienstleister darauf zu reagieren.

Übersetzungen im Informationszeitalter
Das gegenwärtige Zeitalter wird zurecht das Informationszeitalter genannt, da weltweit eine schier unerschöpfliche Masse an Informationen verfügbar ist und diese auch noch beständig wächst. Doch diese Informationen liegen in unterschiedlichen Sprachen vor, und um sie für jeden zugänglich zu machen, müssten sie in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt werden. Die Zeit und die Kosten, die für diese Herkulesaufgabe aufzuwenden wären, sind unermesslich hoch, und somit eine Umsetzung sehr unrealistisch. Andererseits leiten aus dieser Tatsache auch viele Untersuchungen eine blühende Zukunft für die Übersetzerbranche ab.

Übersetzungen in Echtzeit
Was aber, wenn diese Aufgabe automatisch, von einem Übersetzungsprogramm übernommen würde, das quasi über Nacht beziehungsweise in Echtzeit diese Übertragungsarbeit leisten würde. Mit Tools wie google translate ist diese Fiktion bereits Wirklichkeit geworden, allerdings noch mit deutlichen Qualitätseinschränkungen. Was aber, wenn diese Tools immer besser werden? Könnten sie eine disruptive Technologie für den Übersetzerberuf darstellen? Und nicht nur für den Übersetzerberuf, denn mit einer Spracherkennungs-Software könnte auch das gesprochene Wort verschriftlicht und dann automatisch übersetzt werden.

Qualität und Zuverlässigkeit
Aber lässt sich das wirklich so einfach umsetzen? Wer garantiert für Qualität und Zuverlässigkeit? Sind dann doch wieder die Profis gefragt, die Ausgangstexte für eine maschinelle Übersetzung anpassen und dann das Übersetzungsergebnis kontrollieren und überarbeiten? Muss unser Beruf neu definiert werden, um im Zeitalter der Industrie 4.0 anzukommen? Müssen wir uns breiter aufstellen? Diese Fragen stellen sich nicht erst in zwei Jahren auf dem FIT-Weltkongress in Brisbane, sondern gehören schon jetzt zunehmend zu unserem Arbeitsalltag.

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