Die Ausweitung der Dirndlabteilungen in vielen Geschäften zeigt es deutlich: Das Oktoberfest ist wieder da.
Mittlerweile ist diese bayerische Tradition, die auf ein Hochzeitsfest und sicherlich auch auf die vielen Dorffeste in Bayern zurückgeht, zu einem Exportschlager geworden. Zugleich zieht sie auch viele Besucher aus nicht bayerischen Landen an. Damit werden all die Begrifflichkeiten zu diesem Fest auch zu einer übersetzerischen Herausforderung.
Vom Haxn …
Die gesamte begriffliche Palette rund um das Oktoberfest – das verwirrenderweise bereits im September beginnt – zeigt auch exemplarisch die Möglichkeiten, die einer Übersetzerin bei der Übertragung solcher regionaler Ausdrücke zur Verfügung stehen.
Schmankerl, Dirndl oder auch Haxn sind letztlich Eigennamen, für die sich aber in der Regel in einer anderen Sprache ein entsprechend allgemeineres Wort finden lässt – Spezialität, Kleid oder Fleischsorte plus Zubereitungsart. Mit dem Zusatz „typisch bayerisch“ kann so das Wort erklärt werden.
… über die Weißwurst …
Die Weißwurst dagegen kann einfach als weiße Wurst übersetzt werden. Denn nichts anderes steckt hinter dem deutschen Wort, und nichts anderes versteht ein deutscher Sprecher – der eine mehr, der andere weniger. Denn was für Süddeutsche etwas ganz Selbstverständliches ist, ist für Norddeutsche bisweilen etwas gänzlich Unbekanntes.
… zum Leberkäs
Aber während einem Deutschen natürlich das Konzept Wurst noch sehr klar ist, beginnen für den Übersetzer hier bereits die ersten Schwierigkeiten, die sich beim Leberkäs in vollem Umfang zeigen. Denn dieses schmackhafte Gericht hat weder etwas mit Leber noch mit Käse zu tun. Hier muss der Übersetzer Ausgangsmaterialien und Herstellungsprozess wortreich erklären und das Probieren empfehlen.
Hilfreich ist für alle nicht bayerischen Muttersprachler das Wiesn-Lexikon, das in den Ausgaben Bayerisch-Hochdeutsch und Bayerisch-Englisch online zur Verfügung steht.